Vor fünf Jahren nahmen die Stimmbürger die Energiestrategie 2050 an der Urne an.

Darunter versteht man den Atom-Ausstieg sowie eine massive Reduzierung bei den fossilen Energieträgern wie Öl und Gas. Dies alles bei gleichzeitiger Förderung der Fotovoltaik, von Wind- und Wasserkraft sowie Strom aus Biomasse.

Inzwischen weiss man, dass wir auf diesem Wege nicht zum gewünschten Ziel gelangen.

Noch bevor Russland die Ukraine angriff, war in der Schweiz von einer Strom-Mangellage die Rede – auch als Folge der beschlossenen Energiewende. Seither hat sich durch den Konflikt im Osten Europas die Situation noch verschärft.

Nun hat aber die Grüne-Fraktionschefin Aline Trede zum grossen Rundumschlag ausgeholt: Im Interview mit dem Tages-Anzeiger wirft die Berner Grüne der Berner Bundesrätin Simonetta Sommaruga (SP) vor, sie verzettele sich bei der Energiewende in Einzelproblemen, statt dass sie eine Gesamtstrategie vorlege.

Die Bevölkerung habe vor fünf Jahren die Energiestrategie gutgeheissen, so Trede. Jetzt müssen wir den Weg zu diesen Zielen definieren und ihn viel schneller als bisher gehen.

Langsam kippt der Energiedialog ins Absurde.

Denn die Energiestrategie 2050 ist ja eben der Weg, welcher zum Wunschziel der Linken und Grünen hätte führen sollen – zu mehr Strom aus Wind und Sonne. Aber er hat sich als holprig und über weite Strecken auch als unbegehbar erwiesen. Zum Teil, weil die Klientel der Grünen sich gegen grüne Projekte zur Wehr gesetzt hat.

Was es braucht, ist nicht eine Strategie zur Umsetzung einer gescheiterten Strategie, sondern eine komplette Neuorientierung.