Wahrscheinlich ahnten die Verfasser selber, dass sie sich auf dünnes Eis begaben. Daher formulierten sie ein bisschen schräg:
«Es gibt gute Gründe, eine direkte militärische Konfrontation mit Russland zu vermeiden. Das kann und darf aber nicht bedeuten, dass die Verteidigung der Ukraine nicht unsere Sache sei.»

So steht es in einem offenen Brief, in dem 57 Prominente Waffenlieferungen an die Ukraine fordern.

Übersetzt bedeutet der Satz: Wir verteidigen die Ukraine. Denn, so die Begründung: «Heute kämpft die Ukraine auch für unsere Sicherheit.»

Das letzte Mal, als Deutschlands Sicherheit im Ausland verteidigt wurde, kämpfte die Bundeswehr in Afghanistan. Mit derselben Logik müsste sie nun in den Donbass ziehen.

Aber das wollen die Unterzeichner nicht, weil sie den Konflikt mit Moskau fürchten – dieselben Personen, die uns einreden, dass wir uns nicht von Putin ins Bockshorn jagen lassen dürfen.

Die Briefeschreiber sind feige oder zynisch. Sie selber rühren keinen Finger, sind aber bereit, sich verteidigen zu lassen. Notfalls bis zum letzten Ukrainer.