Olaf Scholz kann man manches nachsagen, aber nicht, dass er wortgewaltig wäre. Seine Sprache ist minimalistisch; er benutzt sie zum Verhüllen, nicht zum Erhellen.

Umso überraschender ist es, wenn er ein neues Wort verwendet.

«Unterhaken» ist so ein Verb, das ihm neuerdings gefällt: Wenn wir uns alle unterhaken, stehen wir alles durch – hohe Preise, kalte Heizungen, Jobverlust.

Den Vorgang kennt er wohl noch aus seiner Jugend, als er und seine Genossen auf Demos untergehakt eine Kette gegen die Bullen bildeten. Arm in Arm ist so sozialistisch wie die geballte Faust.

Zufällig hat er das Wort nicht gewählt. «Unterhaken» gaukelt Solidarität vor und vertuscht, dass die dräuende Krise kein Naturereignis ist, sondern einen Schuldigen hat: die Politik.

Die kopflosen und masochistischen Energie-Sanktionen wegen der Ukraine stürzen Deutschlands Wohlstand, Wohlfahrt und Wirtschaftskraft über die Klippe.

Deshalb können wir demnächst das Lied vom lieben Augustin anstimmen: «Alles ist hin.»

Dazu lässt sich gut schunkeln. Untergehakt, versteht sich.