Der Westen ist sich wieder mal einig: Von Biden bis Baerbock verwenden alle dieselbe Vokabel: Wladimir Putin ist «verzweifelt», die Teilmobilisierung ein «Akt der Verzweiflung».

Einig ist man sich auch darin, dass man seine Atomdrohung nicht ernst nehmen müsse. Der Kreml-Chef bluffe, gerade weil er das selbst kategorisch ausschliesse.

Schön und gut, nur leider passen die beiden Teile des Narrativs zusammen wie ein Schraubverschluss auf einen Schuhkarton.

Wer verzweifelt ist, steht mit dem Rücken zur Wand, weiss nicht aus, nicht ein, sieht keinen Ausweg.

Der Verzweifelte greift zu verzweifelten Massnahmen. Dazu können, wenn man sie besitzt, Atomwaffen gehören.

Also entweder stimmt es nicht, dass Putin verzweifelt ist. Oder es ist nicht richtig, seine Drohungen in den Wind zu schlagen.

Wenn man die eigene Öffentlichkeit täuschen will, sollte man wenigstens konsequent sein.

Das ist das Grundprinzip eines jeden erfolgreichen Lügners.