Der Bund sei bei der Aufgabenerfüllung auch auf externe Unterstützung angewiesen, sei dies zur Beschaffung von Wissen, das in der Verwaltung nicht vorhanden sei (Beratung und Auftragsforschung, ausserparlamentarische Kommissionen), oder im Rahmen von klassischen make-or-buy-Entscheidungen. So im Begleittext zum Budget 2023 nachzulesen.

Man tröstet die Steuerzahler mit dem Hinweis, dass diese Ausgaben nur rund 1 Prozent der gesamten Bundesausgaben ausmachen würden. Aber wir sprechen hier von 745 Millionen Franken.

In der Staatsrechnung 2020 waren es erst 711 Millionen. Allein die Aufwendungen für externe Beratung und Forschung sollen gegenüber 2020 um 14 Prozent auf 214 Millionen zunehmen.

Die Verwaltungseinheiten mit den höchsten Ausgaben für externe Unterstützung sind das Bundesamt für Umwelt (Bundesrätin Sommaruga), das Bundesamt für Gesundheit (Bundesrat Berset), die Verteidigung (Bundesrätin Amherd), das Bundesamt für Strassen (Bundesrätin Sommaruga) und das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (Bundesrat Parmelin).

An der Spitze der Know-how-Einkäufer stehen ausgerechnet jene Bundesämter, die uns seit Monaten mit absoluten Weisheiten über die Energiewende und das Stromsparen, aber auch mit teils umstrittenen Informationen über die Corona-Pandemie überschütten.

Das Üble an externen Studien und Gutachten besteht darin, dass diese gewissermassen als absolute Wahrheit, als Bibel der Weisheit betrachtet werden, wenn sie im Sinne der Bundesverwaltung ausfallen. Stützen sie deren Thesen und Absichten hingegen nicht, dann verschwinden sie oft in den Schubladen.

Ich erinnere mich selbst noch an einen krassen Fall, als es darum ging, die Revision des Versicherungsvertrags-Rechtes durchzuboxen: Damals versuchte man dem Parlament weiszumachen, dass die Umsetzung der Gesetzesvorlage nur rund 10 Millionen kosten würde.

Grundlage dazu bildete eine 387-seitige Studie «Regulierungsfolgen-Abschätzung» eines externen Beratungsbüros, dem Berner Büro Bass. Die 10 Millionen Franken sollten gemäss Bass ausreichen, um 20 Millionen Policen anzupassen, die Kunden darüber zu informieren und die Kundengespräche zu protokollieren.

Mit 50 Rappen pro Police hätte man aber nicht einmal einen Brief zum B-Post-Tarif versenden können.

Die Hearings haben dann aber gezeigt, dass die Kosten für den administrativen Aufwand und den massiv erhöhten Kundenschutz die Milliardengrenze übersteigen würden, davon 400 Millionen einmalig und 700 Millionen repetierend.

Die meisten der damaligen Kommissionsmitglieder hatten diese offensichtliche Fehleinschätzung nicht einmal bemerkt. 387 Seiten «wissenschaftliche Arbeit» sind eben beeindruckend.