Wolodymyr Selenskyj greift den ehemaligen US-Aussenminister Henry Kissinger frontal und persönlich an, nachdem dieser in einem Video zum WEF in Davos vorgeschlagen hat, die Ukraine solle dem Frieden zuliebe einen Teil ihres Gebietes aufgeben.

Selenskyj vergleicht das mit der Beschwichtigungs-Politik gegenüber Adolf Hitler vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Es scheine, als ob Kissinger «nicht das Jahr 2022, sondern das Jahr 1938 im Kalender hat, und er dachte, er würde nicht in Davos, sondern im München jener Zeit sprechen», sagte Selenskyj in seiner täglichen Ansprache an die Nation.

Der ukrainische Präsident kontrastierte den Vorschlag mit der Familiengeschichte Kissingers. Der gebürtige Jude war als Teenager aus Nazi-Deutschland geflohen. Er sei damals alt genug gewesen, um alles zu verstehen, sagte Selenskyj. Aber niemand habe damals von Kissinger gehört, dass es notwendig war, «sich den Nazis anzupassen, anstatt vor ihnen zu fliehen oder sie zu bekämpfen».

Russland habe am Fliessband getötet, gefoltert, vergewaltigt und erniedrigt. Trotzdem gebe es «immer jemanden, der sagt: ‹Lasst uns Putins Interessen berücksichtigen.›».

Die 3 Top-Kommentare zu "Selenskyj reagiert scharf auf Kissingers Vorschlag, die Ukraine solle dem Frieden zuliebe auf Gebiete verzichten, und greift den 98-Jährigen persönlich an"
  • Leslie36

    Kissinger mit grosser politischer Erfahrung und Weitblick, Selenskyj mit extremer Selbstüberschätzung, genährt durch die bewundernde Haltung der westlichen Politiker und Idoliser. Hoffentlich wird bald abgeklärt, ob und wieviele der Russland angelasteten Kriegsverbrechen tatsächlich von den russischen Truppen, oder gar von ukrainischen paramilitären Gruppen begangen wurden, wie in den vergangenen 8 Jahren; dazu müssten aber neutrale Untersuchungen geführt werden und nicht ukrainische wie bisher.

  • maedchen

    Was erwarte man schon von einem zweitklassigen Schauspieler in der Rolle des Bonsei-Napoleons mit Weltmachts-Grössenwahn. Es ist mir rätselhaft, warum die EU diesem Möchtegernmessias blind nachrennt. Ach ja, Geld...

  • ATRDozent

    Ich denke eher weniger das Geld, sondern mehr der Druck der Gutmenschen aus den USA (die Administration, nicht die Bürger auf der Straße!) dürfte hier der ausschlaggebende Faktor sein. Und nicht zu vergessen, die unsägliche und schäbige Rolle der gleichgeschalteten medien, die nichts mehr anderes zu können scheinen, als Propaganda zu betreiben (weil sich damit offensichtlich deutlich einfacher Geld machen läßt, als mit ernsthaftem und echtem Journalismus) und zu hetzen.