Wolodymyr Selenskyjs Dekret, wonach mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin keinerlei Verhandlungsbasis mehr existiert, löst in Russland keinen Stimmungs-Erdrutsch aus.
Niemand dort macht sich Illusionen, wie weit das Tischtuch zerschnitten ist. Es ist.
Ein stellvertretender Aussenminister kommentiert: «Wir werden warten, bis entweder der derzeitige [ukrainische] Präsident seine Meinung ändert oder ein künftiger Präsident seine Position im Interesse des ukrainischen Volkes formuliert.»
Von offiziellen russisch-ukrainischen Verhandlungen kann ohnehin seit dem Frühjahr keine Rede mehr sein. Einzige Ausnahme sind wiederholte Vereinbarungen zum Gefangenen-Austausch. Dabei existieren zahllose Kontakte im Hintergrund und auf allen Kontinenten, auch unter Vertretern der politischen Eliten.
Viel zu eng und zu bewährt sind die freundschaftlichen und verwandtschaftlichen Bande. Doch der russische Angriff hat das Verhältnis der Brudervölker in einer Weise herausgefordert, dass beide Seiten nur noch dem Schlachtfeld vertrauen.
Zumal das Engagement des Westens die Kontrahenten in eine Art existenzielles Armageddon zwingt. Zwei in jeder Hinsicht ähnliche Gesellschaften, in tausendjähriger Geschichte miteinander verwoben, werden als Gladiatoren in den Kulturkampf der westlichen Demokratie mit der asiatischen Autokratie geschickt.
Der Ausgang ist offen.
Auch ohne Selenskyjs Dekret existieren kaum Zweifel, dass es unter einem Präsidenten Putin keinen Frieden geben wird – es sei denn einen russischen Siegfrieden.
Gleichzeitig wünscht sich, von den altbekannten Anti-Putinisten abgesehen, kaum ein Russe eine Blamage seines Vaterlands. Die ist angesichts der bisherigen militärischen Leistungen allerdings näher als gedacht.
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Dass Selenskyjs Dekret seine eigene Entscheidung war, darf getrost bezweifelt werden. Der Arme ist genauso eine Puppe wie unser Herr Scholz.
"Auch ohne Selenskyjs Dekret existieren kaum Zweifel, dass es unter einem Präsidenten Putin keinen Frieden geben wird – es sei denn einen russischen Siegfrieden."
Da hat jemand die Augen und Ohren aber *ganz* fest zugemacht.
Herr Michel, sie haben sich verschrieben. "Auch ohne Selenskyjs Dekret existieren kaum Zweifel, dass es unter einem Präsidenten Selenksyj keinen Frieden geben wird."
Man sollte schon bei einer Wahrheit bleiben, auch wenn man ein deutscher Tagesschauglotzer ist.
Herr Scheit, "der Michel" hat seinen Beitrag wohl anders gemeint, als Sie ihn verstanden haben.
Der Michel zitiert den in Anführungszeichen gesetzten Satz aus dem Artikel, und unterstellt dann anschließend, daß eine Aussage wie sie in dem zitierten Satz enthalten ist, wohl nur darauf beruhen kann, daß der Autor sich Wahrnehmungen (Augen, Ohren) verschließt, und nur das sieht was er sehen will, und nur das was seine Vorurteile bestätigt sehen und hören möchte, also selektive Wahrnehmung vornimmt.
Genau so war's gemeint...
Vorschlag: Erst lesen, dann rezipieren, dann kommentieren. Die ersten beiden Zeilen meines Texts waren ein wörtliches Zitat (deswegen auch die niedlichen kleinen Strichlein - Experten nennen sie Anführungsstriche...) Und Sie dürfen mich manches nennen - aber nicht einen Tagesschauglotzer. Diesen Müll- und sein Pendant im "Zweiten" - konsumiere ich nämlich seit 2015 nicht mehr.
Bei der Textänderung stimme ich Ihnen im übrigen zu.