Es ist das berühmteste Zitat zur klassischen Rolle des Journalisten. Es stammt von Hajo Friedrichs, dem Moderator der «Tagesthemen» der ARD. Einen Journalisten erkennt man daran, «dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache».

Die klassischen Zeiten solch geistiger Unabhängigkeit sind vorbei. Heute gehören Journalisten zu Lagern und schlagen sich auf die aus ihrer Sicht richtige Seite.

Ulf Poschardt, der Chefredaktor der Welt, empfand es deshalb als «grosse Ehre», dass er von Wolodymyr Selenskyj soeben mit dem ukrainischen Verdienstorden dritter Klasse ausgezeichnet wurde. Neben Poschardt wurden zwei weitere Journalisten des Axel-Springer-Verlags mit dem gleichen Orden geehrt, beide von der Bild-Zeitung. Alle drei bekamen die Medaille für ihren Einsatz für die Sache der Ukraine, indem sie etwa massiven Druck für Waffenlieferungen machten.

Sind das nun noch Journalisten, oder sind das schon Hofberichterstatter?

Nehmen wir mal an, drei Journalisten wären vom VBS für ihren Einsatz für den Kampfjet F-35 geehrt worden. Dann wäre der Fall klar. Die Medien würden die Kollegen als Adlaten am Boden zertrampeln.

Im Fall der Ukraine ist der Fall schwieriger, weil hier für Redaktionen und Öffentlichkeit eindeutiger ist, wer auf der richtigen und wer auf der falschen Seite steht. Dadurch wird Gesinnungs-Journalismus und parteilicher Journalismus sozusagen veredelt. Aber es bleibt natürlich parteilicher Journalismus.

Am besten wäre vielleicht gewesen, die drei Journalisten hätten sich bei Selenskyj herzlich für die Auszeichnung bedankt, hätten den Orden aber mit Verweis auf die journalistische Unabhängigkeit zurückgewiesen. So wäre die Kirche auf beiden Seiten im Dorf geblieben.

Die 3 Top-Kommentare zu "Selenskyj verleiht Orden an ausländische Journalisten, die sein Land unterstützen. Sind das noch Journalisten oder Hofberichterstatter?"
  • lilith

    Teil 3)Die UA ist zu unser aller Glück nicht i.d.EU&Nato.Das muss so bleiben❗️Das höchst korrupte,schon zu Sowjetzeiten am Boden liegende Agrar&Schwellenland,hat sich auch seit 1991 nicht weiterentwickelt.Nur die Korruption,das Oligarchentum&andere kriminellen Machenschaften,wie z.B. der Ausbau der Nazi Truppe&Bandera Verehrer"Azov Battalion",sind seit 1991 explodiert&explodieren unter Seleskyj,der selbst ein Krimineller ist,auch heute noch weiter,heftiger&ausufernder.🤮

  • mr roof

    Die gesamte Bildzeitung ist seit Beginn des Konfliktes auf Propagandatur. Und am schlimmsten ist Herr Ronzheimer. Diese Zeitung hat von Anfang an Waffenlieferungen gefordert und alle mit einer differenzierten Meinung runter geputzt. Hofberichterstatter ist genau die richtige Bezeichnung für diese Leute. Das selbe haben wir bedauerlicherweise in Deutschland bei ziemlich allen Themen. Zuwanderung, Corona, Wirtschaft, Inflation und eben auch Ukraine. Daher einen großen Dank an die Weltwoche.

  • lilith

    Teil 1)Natürlich sind das seine Hofberichterstatter&keine unabhängig schreibenden Journalisten.Ein USA Diplomat,der seinen Namen nicht i.d.Presse lesen will,hat Seleskyj mächtig"den Marsch" geblasen,weil S.trotz eindeutiger Beweislage weiterhin behauptet,die Russen hätten die Rakete, der Diplomat redet nun von Raketen,auf das Nato Land Polen abgefeuert,wobei 2 Polen getötet wurden.Auch Biden reißt der Geduldsfaden mit S.&endlich,endlich spricht Biden mal Klartext mit dem Kriegstreiber Selenskyj.