Wer sich als Politiker in die Öffentlichkeit begibt, muss damit rechnen, dass sie oder er kritisiert wird.

Das war schon immer part oft the game.

Wenn physische Gewalt angedroht wird, müssen die Behörden aktiv werden. Auswertungen zeigen leider, dass Drohungen und Gewalt gegen Politiker zunehmen.

Trotzdem bekommt man im Bundeshaus den Eindruck, dass die Ratsmitglieder immer empfindlicher und dünnhäutiger werden.

Die Bundespolizei (Fedpol) hat seit der Herbstsession eigens für die National- und Ständeräte eine Applikation aufgeschaltet. Mit ihr sollen laut Informationen des Büros des Nationalrates «rasch und unkompliziert Vorfälle – wie z. B. Drohungen, Beschimpfungen usw. – gemeldet und für ein Beratungsgespräch rund um Sicherheitsfragen mit dem Bundessicherheitsdienst von Fedpol in Kontakt getreten werden können».

Wenn ein Bürger einen Bundesparlamentarier aus dem Bauch oder einer Wut heraus verbal attackiert, muss er nun damit rechnen, dass der Volksvertreter das Fedpol einschaltet. Der National- oder Ständerat entscheidet nach Gutdünken, ob ihm die Beschimpfung eine Meldung wert ist oder nicht.

Bleibt zu hoffen, dass die Politiker im Bundeshaus verantwortungsvoll, zurückhaltend und vorsichtig mit dieser neuen Möglichkeit umgehen werden.