Jetzt muss mal wieder die Familie herhalten. So wie schon bei Ministerin Anne Spiegel, als sie widerwillig hinschmiss.

Nur weil sie den Sohn so selten habe sehen können, habe sie ihn im Bundes-Privatjet auf Dienstreisen mitgenommen, jammerte Christine Lambrecht, in Selbstverteidigung geübte Verteidigungsministerin.

Slowenien, Liechtenstein, Luxemburg, Helsinki, Lissabon, Paris, Prag – der Junge hat was von der Welt gesehen auf Muttis Schoss. Ach so. Der Kleine war schon volljährig.

Ob sie ihn wohl auch mitgenommen hat zu den Gesprächen mit Amtskollegen? Die gemeinsame Zeit ist doch so wichtig. Da zählt jede Stunde.

Ja, die grausame Doppelbelastung. Lambrechts Lamento klang wie ein Vorwurf. Nur, an wen?

Ein Ministeramt ist kein lauschiger Halbtagsjob. Das war klar, als sie zuerst für Justiz, dann obendrein für Familie zuständig war und schliesslich auf Pumps ins Verteidigungsressort stolperte.

Es ist eine Binsenweisheit, die jeder Arbeitnehmer kennt: Beim Spagat zwischen Beruf und Familie leidet immer eine Seite.

Bei Pannenministerin Lambrecht leidet beides.