Das russische Finanzsystem hat den Krieg bis jetzt überlebt. Dies geht aus einem Bericht im Online-Magazin The Pioneer hervor. Der Versuch, das Land mit Wirtschafts-Sanktionen zu destabilisieren, sei «gescheitert».

Indizien dafür sind die stabile Währung und die Leistungsbilanz, die einen Überschuss aufweise. Der Internationale Währungsfonds prognostiziert für 2023 sogar ein Wachstum für die russische Wirtschaft – 0,3 Prozent. Im Jahr 2024 wird das russische Wachstum das deutsche deutlich übertreffen.

Nur wenige Unternehmen haben ihre Handelsbeziehungen mit Russland abgebrochen, und selbst dann finden die Produkte ihren Weg zurück.

Laut einer Studie der US-Denkfabrik Silverado Policy Accelerator werden Smartphones von Unternehmen wie Apple und Samsung weiterhin von Dritten nach Russland geliefert. «Diese Produkte werden von ihren Produktionsstätten in Asien – manchmal über Europa, Hongkong oder andere Länder – nach Armenien und Kasachstan geliefert. Von dort werden sie nach Russland exportiert.»

Eine weitere Studie von Simon Evenett und Niccolò Pisani von der Universität St. Gallen zeigt, dass nur 9 Prozent der europäischen und G-7-Konzerne ihre Niederlassungen in Russland geschlossen haben.

Auch der russische Treibstoff fand neue Kunden. Laut Bloomberg fliessen täglich rund 2,5 Millionen Barrel Öl in die Türkei, nach China, Indien und in viele afrikanische Staaten.

Länder wie Frankreich, Belgien, die Niederlande und Spanien erhalten nach Angaben des Lobbyverbands Zukunft Gas weiterhin russisches Erdgas. Auch Deutschland wird weiterhin mit russischem Flüssiggas beliefert, wenn auch in reduzierter Menge.