Die bislang grosse Story der Wahlnacht kommt aus Florida. Im Sunshine State holt Gouverneur Ron DeSantis einen monumentalen Sieg. Fast 20 Prozent beträgt der Vorsprung auf seinen demokratischen Rivalen.

Warum dieser Kantersieg wichtig ist: DeSantis gilt als härtester Rivale von Donald Trump, der zurück an die Macht drängt. Trump steht offenbar kurz davor, seine erneute Kandidatur für das Weisse Haus bekanntzugeben.

Im Rest des Landes ist der grosse Tsunami, den sich etliche Republikaner erhofft hatten, bislang ausgeblieben. Noch sind die Wahllokale in Teilen des Landes geöffnet. In den umkämpften Battle Ground States deuten erste Auszählungen auf heftige Kopf-an-Kopf-Rennen hin, die vereinzelt gar in einen zweiten Wahlgang münden könnten.

Zwei Fragen stehen bei den Midterms im Zentrum: Holen die Republikaner nicht nur das Repräsentantenhaus, sondern auch den Senat zurück?

Und: Wie gut halten sich die rund 200 Kandidaten, die Trump im Wahlkampf unterstützt hat? Mit ihnen versucht er eine Hausmacht aufzubauen für einen erneuten Kampf um das Weisse Haus 2024 und eine allfällige zweite Präsidentschaft.

Was die beiden bislang grössten Sieger der Republikaner – Ron DeSantis und Georgias Gouverneur Brian Kemp – gemeinsam haben: Sie wahren eine gewisse Distanz zu Trump.

Der Ex-Präsident verfolgt die Wahlnacht in seinem Club in Mar-a-Lago, Florida. Er sitzt vor zwei riesigen TV-Leinwänden – zu seiner Rechten läuft Fox News, zu seiner Linken CNN, den er als «Fake News» bezeichnet.

Er hatte bereits Grund zur Freude: Sein Kandidat J. D. Vance – ein neuer Stern am republikanischen Himmel – gewinnt einen Senatssitz in Ohio. Auch den republikanischen Siegern in seinem Heimatstaat Florida hat er bereits gratuliert. Mit einer Ausnahme, wie lokale Journalisten bemerkten: Ron DeSantis.