Wenn Deutschland die Gefahren der Clan-Kriminalität nicht ernst nehme, dann sei «leider zu befürchten, dass wir in zehn Jahren auch in deutschen Grossstädten Verhältnisse wie momentan in Schweden haben». Dies sagt Franz Richter, ehemaliger Polizeipräsident von Essen gegenüber der Bild-Zeitung. Während im skandinavischen Land die Clan- und Bandenkriminalität eskaliert, sieht er Parallelen dazu in Deutschland.
Richter erinnert sich an eine Begegnung mit einer schwedischen Polizeidelegation, die das Ausmass der Situation verdeutlichte: «Die Polizeipräsidentin von Göteborg fragte mich, wie viele Angriffe mit Langwaffen, Handgranaten und Sprengstoff-Anschläge wir pro Woche in Deutschland verzeichnen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir solche Verhältnisse noch nicht. Doch sie warnte uns, dass die Situation in Schweden jede Woche eskaliere, und ihre Warnung hat sich leider bewahrheitet.»
In Schweden ereignen sich täglich Schiessereien und Mordanschläge zwischen rivalisierenden Migranten-Gangs und Clans, die vor allem illegale Drogengeschäfte ausfechten.
Richter macht zudem auf die Verbindungen zwischen libanesischen und syrischen Grossfamilien in Schweden und Deutschland aufmerksam. Er berichtet von geplanten Auseinandersetzungen in Skandinavien.
Um ähnliche Verhältnisse in Deutschland zu verhindern, fordert der ehemalige Polizeipräsident, die Realität und die Migrations-Entwicklung ehrlich anzuerkennen. Seiner Meinung nach müssten die kulturellen Unterschiede im Umgang mit Gewalt in diesen Kreisen berücksichtigt werden.
Der schwedische Regierungschef Ulf Kristersson bestätigte unlängst, dass drastische Massnahmen notwendig seien, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Etwa, dass Gang-Mitglieder ausgewiesen werden, selbst wenn sie noch keine Straftaten begangen haben. Zusätzlich sollen Strafen für Jugendliche verschärft und die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Militär in Schweden verstärkt werden, um der Situation Herr zu werden.