Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag – wie vorher die US-Notenbank und die Schweizerische Nationalbank – die Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte erhöht. Sie kommen neu auf 2 bis 2,5 Prozent.

Die EZB-Führung um die französische Politikerin Christine Lagarde sagte, sie gehe wegen «der erheblich nach oben korrigierten Inflationsaussichten» davon aus, dass die Zinsen «noch deutlich und in einem gleichmässigen Tempo steigen» müssten, um so restriktiv zu wirken, dass «eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zum mittelfristigen 2-Prozent-Ziel gewährleistet» sei.

Wie ernst ist es der EZB damit?

Sie hat ja lange nichts unternommen gegen Inflation, sondern diese verursacht und gefördert durch Gelddrucken.

Ein Indikator für die Glaubwürdigkeit der Zentralbank ist auch die Lücke zwischen Ankündigung und Taten. Auf der Homepage werden die Besucher begrüsst mit den Sätzen:

«Wir bei der Europäischen Zentralbank (EZB) sorgen dafür, dass die Preise im Euro-Raum stabil bleiben. Warum wir das tun? Damit Sie mit Ihrem Geld morgen noch genauso viel kaufen können wie heute.»

Dass Lagarde und ihre Experten mit solchen Worten auftreten in einer Zeit, in der die Euro-Inflation als Folge ihrer Geldpolitik 10 Prozent beträgt und im Jahresdurchschnitt weit über 8 Prozent, zeigt, dass sie die Menschen nicht ernst nehmen.