Das Wall Street Journal (WSJ) bezeichnet die Grünen als die «grössten Verlierer» der Europawahl. Die deutsche Regierungspartei erreichte am Sonntag nur 11,9 Prozent, das sind 8,6 Prozent weniger als noch vor fünf Jahren. Das renommierte US-Magazin führt die Niederlage auf die steigenden Kosten der Klimapolitik zurück, die viele Wähler enttäuscht hätten.

Besonders alarmierend seien die Verluste unter den Wählern unter dreissig Jahren, die sich laut WSJ zunehmend von den Grünen abwenden. Die Energiepreise in Deutschland seien aufgrund der grünen Politik stark gestiegen. Dies habe zu einer massiven Belastung für Bevölkerung und Industrie geführt. Die Bauern würden etwa gegen die hohen Kraftstoffpreise protestieren. Die Traktorkolonnen würden eine wachsende Unzufriedenheit mit der Ampelkoalition widerspiegeln.

Das WSJ analysiert weiter, das Interesse am Klimawandel nehme ab. Die Bürger seien nicht mehr bereit, ihren wirtschaftlichen Wohlstand zugunsten grüner Ideologien zu opfern. Die zentralen Versprechen der Grünen – bezahlbare erneuerbare Energien bereitzustellen – seien nicht eingehalten worden.

Die Themen Migration und Innere Sicherheit sind laut Wall Street Journal in den Vordergrund der politischen Debatte in Deutschland gerückt. Die Verluste der Grünen und die damit verbundene «deutsche Müdigkeit» hinsichtlich der Ampelpolitik sollten auch als Warnung an Brüssel verstanden werden, die «grüne Agenda» zu überdenken.