So tönte es vor achtzehn Monaten: «Was eine Frau trägt oder nicht, das entscheidet eine Person selbst: die Frau», erklärte SP-Nationalrätin Tamara Funiciello. «Es geht den Initianten nicht um Frauenrechte, sondern darum, antimuslimische Ressentiments zu schüren.»

Grund für die linke Empörung war das Volksbegehren für ein Verhüllungsverbot (Burka-Verbot). Das Anliegen verlangt, dass ein Mann seine Frau nicht dazu zwingen darf, sich in der Öffentlichkeit verhüllen zu müssen.

Heute tönt es aus dem gleichen Lager so: Die grüne Zürcher Stadträtin Karin Rykart verhindert beispielsweise ein privates Public Viewing, weil das Fussball-WM-Austragungsland Katar die Menschenrechte verletze.

Das Verhalten dieser Kreise in jüngster Vergangenheit bringt die Heuchelei und den Pseudo-Moralismus perfekt auf den Punkt: Menschenrechts-Verletzungen von Islamisten in der Schweiz werden hingenommen und als Zeichen der kulturellen Vielfalt taxiert. Traditionen und kulturelle Überzeugungen in muslimischen Ländern werden dagegen bequem aus der Schweiz mit erhobenem Zeigefinger angeprangert.

Was schliessen wir daraus?

Wer auf die Kickerei in Katar steht, soll die Endrunde mit Freude und Spass geniessen. Das Dümmste wäre, sich den Anlass von solchen diskreditieren Kritikern vermiesen zu lassen.