«Heute Tabak! Morgen Cervelat?» Die Gegner des Tabak-Werbeverbots hatten mit ihrer Kampagne recht: Die Umweltorganisation Greenpeace will nun ein Werbeverbot für Fleisch, Eier und Milchprodukte.

In einer veröffentlichten Studie untersuchte eine Forschergruppe 600 Werbungen, die in den letzten drei Jahren geschaltet wurden. Greenpeace kommt zum Schluss, dass diese grösstenteils «manipulativ» seien. Statt die Schlachtung von Kühen zu zeigen, vermittle die Werbung ein Gemeinschaftsgefühl und setze zum Beispiel gezielt Humor ein, um von ernsthaften Problemen abzulenken.

Doch es liegt in der Natur der Werbung, dass sie den Konsumenten zugunsten des Verkäufers beeinflusst. Ohne positiven Effekt gäbe es sie nicht.

Nebst weitreichendem Werbeverbot für den Detailhandel fordert Greenpeace ein Verbot von «Lobbyarbeit an Schulen» wie etwa von gesponserten Znüniboxen. Grosszügig verzichtet die Organisation auf ein Werbeverbot für Landwirte, die ihre eigenen Produkte bewerben.

Die Idee ist jedoch längst in der Politik angekommen: Die grüne Nationalrätin Valentine Python hat letztes Jahr beispielsweise eine parlamentarische Initiative eingereicht, die zum Ziel hat, ein Werbeverbot für klimaschädliche Produkte einzuführen – dazu gehöre auch Fleisch.

Nach der Tabakwerbung, nun auch die Fleisch- und Milchwerbung. Eine – im wahrsten Sinne des Wortes – Salamitaktik.