Die Zahlen sind alarmierend: Asylanträge in den EU-Staaten zusammen mit Norwegen und der Schweiz (EU+) gab es in der ersten Jahreshälfte 2022 deutlich mehr.

In den ersten sechs Monaten gingen bei den Behörden rund 406.000 Asylgesuche ein, wie die EU-Asylagentur EUAA heute mitteilte.

Allein im Juni zählten diese Staaten 73.100 Anträge. Das sind auf einen Monat gerechnet fast so viele Gesuche wie zum Höchststand während der Flüchtlingskrise zwischen 2015 und 2016.

Die meisten Migranten kamen aus Afghanistan (9100), Syrien (8900) und Venezuela (4800).

Dabei nicht mit eingerechnet sind die Flüchtlinge aus der Ukraine. Die Zahl der Anträge auf Asyl und temporären Schutz zusammengerechnet liegt deshalb 2022 auf einem historischen Rekordniveau, schreibt die EUAA.

Was bedeutet das für die Schweiz?

Nimmt man die Fluchtbewegungen der letzten Jahrzehnte zum Massstab, zeigt sich, dass die Schweiz zu den bevorzugten Ländern für Asylbewerber gehört. Das Land inmitten von Mitteleuropa dürfte entsprechend weiter überproportional betroffen sein.

Wenn die politischen Verantwortlichen wollen, dass sich daran nichts ändert, können sie den sich abzeichnenden Notstand weiter einfach verwalten, wie sie das in den letzten Jahren getan haben.

Die Frage ist aber, ob die Bevölkerung weiter bereit ist, die Tatenlosigkeit einfach hinzunehmen.