Der Spiegel hat eingeräumt, dass es Fehler in seinen Berichten über den angeblichen Tod eines Flüchtlingskindes an der EU-Aussengrenze im August gab.

Nach eigener Recherche deutet «manches» darauf hin, dass der Todesfall erfunden war. Das Hamburger Medienhaus veröffentlichte die Ergebnisse seiner Nachforschungen in einem ausführlichen Bericht.

Im Kern geht es um den Vorwurf, dass griechische Behörden den angeblichen Tod des Kindes verhindern hätten können. Die Flüchtlinge hatten dem Spiegel ein Handyfoto eines anscheinend toten Mädchens zukommen lassen, das auf dem Boden lag und bleich aussah. Es gab jedoch keine Metadaten, die Auskunft darüber geben konnten, wann und wo das Foto aufgenommen wurde, und es war unklar, ob das Mädchen nur die Augen geschlossen hatte oder tatsächlich tot war.

Zudem gab es Zweifel an den Angaben der angeblichen Mutter des Mädchens, Maryam B., die behauptete, insgesamt fünf Kinder zu haben. Es gab keine Beweise für die Existenz des fünften Kindes, und die Eintragung des Kindes in ein syrisches Register erfolgte erst drei Monate nach dem angeblichen Tod.

Die Nachforschungen des Spiegels führten zu dem Schluss, dass es möglicherweise eine Erfindung der Flüchtlinge war, die in ihrer Verzweiflung dachten, dass sie so gerettet werden könnten.