«Wir stolze Menschenkinder / sind eitel arme Sünder / und wissen gar nicht viel», dichtete Matthias Claudius vor bald 250 Jahren in seinem «Abendlied». «Wir spinnen Luftgespinste / und suchen viele Künste / und kommen weiter von dem Ziel», so heisst es weiter.

Diese treffenden Worte gehen mir in der derzeitigen Klima- und Energiediskussion durch den Kopf.

Dass es draussen wärmer geworden ist, wissen wir. Nun wird uns gesagt, wir müssten dafür sorgen, dass die Erwärmung im Jahr 2050 null sein wird. Doch was heisst das?

Es wird behauptet, mit Windrädern und Kollektoren sei das möglich. Nur, dass das nicht genügt, sehr viel kostet und etwa 45 % weniger Energie gebraucht werden müsste. Wer will denn das? Wenn es nur funktioniert, indem die Energie für die Normalsterblichen unbezahlbar wird, sind wir auf dem Holzweg.

Man stelle sich vor, wir müssten ab morgen mit der Hälfte unserer Energie auskommen!

Mittlerweile merken immer mehr, wie unsere Energiepolitik auf tönernen Füssen steht. Denn sie setzt stark auf «Zauberenergie» in Form von Flatterstrom durch Wind und Sonne. Probleme mit den Windrädern haben wir – abgesehen vom Landschaftsschutz – nicht dann, wenn sie sich drehen. Sondern dann, wenn sie nicht laufen und damit keinen Strom produzieren. Der elektrische Strom muss permanent verfügbar sein, denken wir nur an industrielle Prozesse, an die Rechenzentren oder an die Notfallstationen der Spitäler.

Darum braucht es für jedes Windkraftwerk noch ein anderes Kraftwerk, das zuverlässig Strom liefert. Oder Speicherseen beziehungsweise riesige Batterien, die es noch gar nicht gibt. Mit den Sonnenkollektoren ist es ähnlich. Das neue Stromgesetz vom 9. Juni garantiert keine sichere, keine zuverlässige und keine kostengünstige Energie.

Es ist darum abzulehnen.