«Ich werde bald mit dem CO2-Gesetz kommen», verkündet Bundesrätin Simonetta Sommaruga (SP) auf Twitter, «wir wollen damit mehr Geld für den Heizungsersatz und für Sanierungen, mehr Fernwärme.»

Auf welchem Planeten lebt Frau Sommaruga eigentlich?

Gerade mal ein Jahr ist vergangen, seit die Stimmbevölkerung eine Erhöhung der CO2-Abgaben abgelehnt hat.

Mittlerweile sind die Energiepreise explodiert. Im Winter droht eine Stromlücke. Und das hat nicht nur mit dem Ukraine-Krieg zu tun.

Seit der Inbetriebnahme des KKW Leibstadt im Jahr 1984 hat die Schweiz keine Grosskraftwerke zur Absicherung der Grundlast mehr gebaut. Trotzdem wird seit Jahren eine Umlagerung auf E-Mobilität und Elektroheizungen propagiert und gefördert.

Diese Rechnung kann nicht aufgehen.

Von Elektroautos und Wärmepumpen redet Sommaruga im Moment wohlweislich nicht mehr. Jetzt soll es die Fernwärme aus Kehricht richten.

Klingt gut. Doch das Verheizen von Abfall ist erstens nicht neu. Und zweitens sind auch hier die Ressourcen sehr begrenzt und werden grösstenteils bereits genutzt. Mehr Fernwärme aus den KVA bedeutet tendenziell weniger Strom aus den KVA.

Man kann es drehen, wie man will: Die Energiewende ist gescheitert.

Seit einem halben Jahrhundert predigen die Atomaussteiger die rot-grüne Revolution. Doch keine der ach so neuartigen und grosszügig subventionierten Technologien – Biofuel, Tiefenwärme, Wellen, Wind, Sonne – konnte auch nur annähernd halten, was grossartig versprochen wurde.

Sommaruga tut, was die Energiewender immer tun, wenn wieder mal eine Utopie scheitert: Sie zaubert einen Ladenhüter aus der Tasche, preist ihn als grosse Neuheit an – und fordert mehr Geld.

Doch mit der ewigen Wiederholung verliert jeder Zaubertrick seinen Reiz. Je später die Ernüchterung, desto grösser der Schaden. Und dieser Schaden ist bereits heute beträchtlich.