In Osteuropa wächst die Besorgnis über die zunehmenden Migrationsströme. Deutschland und vier weitere EU-Länder wollen mit Grenzkontrollen reagieren. Die Slowakei führt Stichproben an der Grenze zu Ungarn durch.

Die Europäische Union hat sich zwar vor kurzem auf einen Migrationsmechanismus geeinigt. Dennoch bleibt die politische Lage vor allem in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Polen und Ungarn angespannt. Dort hat die Zahl der illegalen Grenzübertritte zugenommen.

Laut Beobachtern erinnert die Entwicklung an die Migrationswelle 2015. Damals kamen mehr als eine Million Menschen über das Mittelmeer nach Europa. In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres waren es knapp 200.000. Nicht einberechnet sind die mehreren Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine.

Die Hintergründe der Zunahme sind unklar. Einzelne deutsche Politiker werfen Russland vor, die Lage durch das gezielte Einfliegen von syrischen Migranten an die EU-Grenzen anzuheizen. Damit solle Deutschland «destabilisiert» werden.

Andere Beobachter machen die innenpolitische Situation in Ländern wie der Slowakei und Polen verantwortlich, wo kürzlich gewählt wurde beziehungsweise Wahlen anstehen. Einzelne Parteien würden die Migrationswelle als geopolitische Waffe nützen.