Man kann nicht nicht kommunizieren. Man kann auch nicht nicht wählen. Wer auf seine Stimme verzichtet, beeinflusst damit das prozentuale Ergebnis dennoch, weil er den anderen Stimmen mehr Gewicht gibt.

Das rechnet Dunja Hayali in einem Videoclip vor. Die Journalistin war in der Vergangenheit beim ZDF als Moderatorin von Sportsendungen tätig. Sie stand aber auch schon für die Nachrichten, ein Talkformat und das «Heute-Journal» vor der Kamera.

Warum sie sich selbst als Haltungsjournalistin bezeichnet, machte Hayali in ihrem Wahlaufruf mehr als deutlich.

Sie liess sich bei ihren Berechnungen Stichworte einer Interviewerin geben, welche zweimal von einer «A-Loch-Partei» sprach, die es zu verhindern gelte. Damit war unschwer erkennbar die AfD gemeint. Dunja Hayali quittierte den Begriff mit «korrekt».

Um sicherzugehen, dass man die Zahlenbeispiele versteht, werden sie auch schriftlich eingeblendet – das Wort «A-Loch-Partei» inklusive.

«Wählt demokratisch», schliesst die ZDF-Moderatorin ihre Ausführungen ab. Als wenn es möglich wäre, in einer Demokratie undemokratisch zu wählen.

Der Last-Minute-Aufruf vom Sonntag versickerte allerdings ergebnislos. Rund 16 Prozent in Deutschland beschlossen, sich auch von Ausflügen in die Fäkalsprache nicht beirren zu lassen. Und wählten die AfD.