Dass die Gletscherschmelze in der Antarktis zum Problem werden könnte, wird seit Jahrzehnten befürchtet. Nun geben zwei Studien Entwarnung.
Der Thwaites-Gletscher, heisst es in der einen Publikation, habe irgendwann in den letzten zwei Jahrhunderten eine Phase des «raschen Rückzugs» erlebt. Doch dann folgt eine wichtige Relativierung: In einem Zeitraum von weniger als sechs Monaten zog er sich damals doppelt so schnell zurück wie in den Jahren 2011 bis 2019.
Trotz dieser an sich beruhigenden Beobachtung schlagen Medien Alarm: Einer der meistbeobachteten Gletscher der Welt, der eine Fläche in der Grösse von drei Vierteln Deutschlands abdeckt, «könnte bald schneller schmelzen als erwartet, was zu einem plötzlichen Anstieg des Meeresspiegels führen könnte», heisst es zum Beispiel auf einem populären deutschen TV-Sender.
Was so aber nicht in der Studie steht. Korrekt wäre die Schlagzeile: «Thwaites-Gletscher zieht sich heute weniger als halb so schnell zurück wie in der Vergangenheit.»
Auch das Resultat einer zweiten Studie wird von Medien verdreht: Die Forscher gingen der Frage nach, wie sich das Schmelzwasser auf den Meeresspiegel auswirken würde. Um die Hypothese zu untersuchen, unterstellen die Modellbauer einen Öko-Einfluss, der fast dreimal grösser ist als Wissenschaftler üblicherweise annehmen. Die Übertreibung wird in der Studie deutlich ausgewiesen.
Was Medien aber nicht daran hindert, das Resultat der Studie für eine Katastrophenmeldung zu missbrauchen, indem sie die unrealistische Annahme des Modells unterschlagen. Marktschreierisch wird ein Untergangsszenarium inszeniert.
Städte wie San Francisco, New York, Miami, London, Jakarta oder Hamburg würden überflutet werden, so ein deutscher Medienverbund, der weiss: «Für einige Pazifik-Staaten wie Kiribati oder tief liegende Länder wie die Niederlande oder Bangladesch wären die Folgen ebenfalls katastrophal.»
Fazit: Auch wenn Forscher sowohl auf die Relativierungen ihrer Resultate als auch auf ihre Hypothesen aufmerksam machen, die ihren Studien zugrunde liegen, lösen sie Alarm aus, der sich nicht begründen lässt.
Die falsche Interpretation wird dann aber als Argument für weitgehende Umweltschutzmassnahmen herangezogen – manche würden sagen: missbraucht.
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Laut Klaus-Eckart Puls "Die bi-polare Klimaschaukel - Thermale Gegen-Koppelung zwischen Arktis und Antarktis." verhalten sich Arktis und Antarktis gegenläufig. Klimahysteriker können also immer eine Erwärmung finden - mal im Norden und mal im Süden. Es geht auch umgekehrt: man kann ebenso immer eine Abkühlung finden.
Also lieber Herr Heumann, ich war noch nie in der Arktis bzw. Antarktis, aber nach 70 Jahren wieder mal am Pasterze-Gletscher in Österreich! Dort, wo mich seinerzeit mein Vater fotografierte, ist von der damals gewaltigen Gletscherzunge weit und breit nichts mehr zu sehen! Ich konnte vor Ort das alte Foto mit dem jetzigen Zustand vergleichen! Nur noch üppige Vegetation und viele Murmeltiere! Und ganz weit hinten gibt es noch Resteis! Also ist der Gletscherschwund wohl doch kein Übertreibung!
Der Aufsatz spricht über Eis-Schmelze in der Antarktis. Dass die "kleine Eiszeit" in Europa zu Ende geht und wir zu dem bis Ende Mittelalater hier üblichen Klima zurückkehren, wird darin nicht bestritten...
Dass beim Gletscher-Rückzug Baumstämme zum Vorschein kommen, lässt darauf schliessen, dass es früher mal wärmer gewesen ist als heute. Oder haben die damaligen Bewohner die Baumstämme auf Höhen zwischen 2 und 3.000 Metern Höhe geschleppt?
Auch dass Hannibal mit seinen Elefanten über die Alpen zog - ohne Spikes! - sollte zu denken geben. Und dass in den Küstenregionen Grönlands Ackerbau und Viehzucht betrieben wurde, ebenfalls (Grönland = Greenland).