In Sachen individuelle Fahrdienste besitzen die Städte Bern und St. Gallen grosses Entwicklungspotenzial. Das amerikanische Dienstleistungs-Unternehmen Uber, das unter anderem Personentransporte zu günstigen Konditionen anbietet, ist dort noch nicht angekommen.

Die Taxis diktieren den Markt – und damit das hohe Preisniveau. Dank ihrer Monopolstellung sind sie fast immer am längeren Hebel. In St. Gallen ist das Taxireglement aus dem Jahre 1995 dafür verantwortlich. Es schreibt unter anderem vor, dass für eine Fahrbewilligung gute Ortskenntnisse vorausgesetzt sind. Und diese werden Uber-Fahrern per se abgesprochen. Navigationsgeräte gab es vor 27 Jahren noch nicht.

Nun aber könnte der Wind drehen, das Taxireglement der neuen Realität angepasst – und damit der Markt für Uber geöffnet werden. Entsprechend gross ist das Lamento in der Taxibranche. Viele Unternehmer fürchten um ihre Einnahmen. Gegen eine günstigere Konkurrenz hätten sie schlechte Argumente.

Ohne die Existenzängste von Kleinunternehmern herunterspielen zu wollen, liegt die Liberalisierung des Marktes im Sinne der Kunden. In vielen Schweizer Städten sind Taxipreise unverhältnismässig hoch. Vor einigen Jahren ergab eine Studie des britischen Autohändlers Carspring, dass die Taxis in Zürich und Genf zu den weltweit teuersten gehören. Für eine Drei-Kilometer-Fahrt müssen beispielsweise in Zürich fast 25 Franken bezahlt werden. Am anderen Ende des Spektrums liegt Kairo, wo die gleiche Strecke umgerechnet rund 50 Rappen kostet.

Nun machte das Konsumentenmagazin K-Tipp die Probe aufs Exempel und verglich die Preise von Taxizentralen mit denjenigen der Fahrdienste Go und Uber. In Zürich war das telefonisch über die Taxizentrale bestellte 7×7-Taxi durchwegs am teuersten, das gleiche Taxi via Go immer am günstigsten.

Die Fahrpreise vom Letzigrund zum Unispital variierten zwischen Fr. 28.– (Go) und Fr. 45.30 (7×7).

Wird kurzfristig bestellt und sind nur wenige Fahrer verfügbar, steigen die Preise auch bei den alternativen Anbietern. Doch etwas ist sicher – und müsste von den Taxifahrern akzeptiert werden: Monopole und Kartelle sind Relikte aus längst vergangenen Zeiten – und Konkurrenz belebt das Geschäft. Auch wenn sie kurzfristig wehtun kann.