Wer den aktuellen Formstand und den Zustand der SVP richtig einschätzen will, kommt nicht daran vorbei, die Albisgüetli-Tagung in Zürich zu besuchen.

Auch dieses Jahr pilgerten rund 1000 Anhängerinnen und Anhänger der Gruppierung in den Festsaal des legendären Schützenhauses.

Wer gut zuhörte, wurde auch dieses Jahr nicht enttäuscht. Es gab spannende Erkenntnisse.

Zum interessantesten gehörte sicher, wie vorbehaltlos sich Hauptredner Christoph Blocher hinter Parteipräsident Marco Chiesa stellte. Er lobte den Tessiner Ständerat über den grünen Klee für sein Engagement gegen das Klimaziel-Gesetz.

«Ein Referendum über Weihnachten und Neujahr und mitten in einer entscheidenden Neubesetzung eines scheidenden Bundesrates. Bravo, Präsident Marco Chiesa, tanti auguri», sagte der Alt-Bundesrat unter grossem Applaus der Zuhörer. Die Partei hatte am Freitag stattliche 103.877 Unterschriften gegen die Vorlage in der Bundeskanzlei eingereicht.

Ein deutliches Signal des SVP-Doyens, der weiter in der grössten Partei des Landes im Hintergrund den Takt vorgibt: Chiesa ist mein Mann, er macht einen guten Job.

Die zahlreichen Medienschaffenden und politischen Gegner, die den unterschätzten Parteichef gerne schlechtreden und behaupten, die Ära Chiesa sei schon bald Vergangenheit, sollten sich die Botschaft vom Freitagabend merken.

Marco Chiesa dürfte noch eine schöne Weile an der Spitze der Volkspartei bleiben. Wetten?