Stephan Rietiker ist als Medtech-Unternehmer ein innovativer Kopf. Jetzt lernt er auch als Präsident der Auns-Nachfolgeorganisation Pro Schweiz im Schnelltempo, wie man in der Politik erfolgreich sein kann.

Der Oberst im Generalstab mit 1500 Diensttagen sorgte dafür, dass die Parlamentarier während der Frühjahressession regelmässig Post auf ihren Schreibtischen hatten. In den Briefen sprachen sich die Bürgerinnen und Bürger gegen Waffenlieferungen in die Ukraine aus.

Den Verantwortlichen der Parlamentsdiente wurden diese Appelle von Anhängern der immerwährenden, bewaffneten und umfassenden Neutralität wohl zu viel. Denn die Ratsmitglieder wurden informiert, dass «aufgrund des Sortieraufwands» diese Schreiben nicht mehr direkt zugestellt würden.

Für Thomas Aeschi ein Affront: Der SVP-Fraktionschef hat eine Interpellation eingereicht. Er will vom Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation von SVP-Bundesrat Albert Rösti wissen, ob es «in der 174-jährigen Geschichte der Schweizerischen Post» jemals vorgekommen ist, dass Postsendungen aufgrund ihres politischen Inhalts oder des «Sortieraufwands» nicht zugestellt wurden.

Gleichzeitig ruft er die Post dazu auf, den Parlamentsdiensten zu helfen und sie logistisch zu unterstützen.

Was eine andere Möglichkeit wäre: Die Verwaltung verfügt über viel Personal, das Zeit finden würde, im Bundeshaus bei der Sortierung der Briefe zu helfen.