Er stand während Corona unter Dauerbeschuss kritischer Kreise: Bill Gates wurde vorgeworfen, aus dem Virus ein Geschäft zu machen oder heimlich an einer neuen Weltordnung zu basteln.
Das führt beim viertreichsten Mann der Welt (geschätztes Vermögen rund 125 Milliarden Dollar) aber nicht etwa zum Rückzug. Stattdessen hat er ein neues Buch vorgelegt: «Wie wir die nächste Pandemie verhindern.» Mit einer solchen rechnet der Windows-Erfinder in den nächsten zwanzig Jahren.

Buchautor Gates schreibt allerdings gnadenlos am Titel seines eigenen Werks vorbei. Er sagt nicht, wie Pandemien verhindert werden können, sondern wie man sie nach einem Ausbruch bewältigt.
Als wichtigste Massnahme schlägt er die Globalisierung der Gesundheitspolitik vor. An der Seite der WHO soll «eine ganze Brigade von Vollzeit-Pandemie-Experten» den Staaten helfen, sich auf den Ernstfall vorzubereiten.

Ähnlich wie bei der Brandverhütung müsse diese internationale Eingreiftruppe aus 3000 Experten regelmässig praktische Übungen durchführen. Gates schätzt, dass diese Pandemie-Feuerwehr mit einer Milliarde Dollar auskommen würde.

Zu seinen weiteren Visionen gehören die zentrale Erfassung unzähliger Daten, der Einsatz von künstlicher Intelligenz und Überwachungs-Instrumenten. Gleichzeitig müsse man den Menschen durch Information aktiv helfen, sich selbst zu schützen.

Die Vorschläge sind eine Absage an die Souveränität der Nationen und an die Eigenverantwortung des Einzelnen.

Was scheinbar selbstlos als «Hilfe» verkauft wird, würde in neuen Auflagen, Einschränkungen und Befehlen enden.

Dieses Mal ohne den Schutz von Staatsgrenzen.