Die Sachlage ist mittlerweile landesweit bekannt: Nach Liebesnächten im Schwarzwald, die in einer Erpressung mündeten, und einem Spindoctor, den der Chef nach Untersuchungshaft wegen Amtsgeheimnis-Verletzung kurzerhand aus dem Dienst komplimentierte, wurde – aller lausigen Dinge sind drei – Privatpilot und Innenminister Alain Berset in einer gemieteten Cessna letzte Woche von einem französischen Kampfjet zum Landen gezwungen.

Der Magistrat war ohne Funkkontakt über eine Militärzone geflogen.

Die Schweizer Aviatik-Szene wundert sich: Berset, immerhin seit mehr als zehn Jahren mit einer Pilotenlizenz unterwegs, muss seinen Flug hundsmiserabel vorbereitet haben.

Bis die französische Luftwaffe eine kleine Propellermaschine auf den Boden zwinge, brauche es viel – offenbar war der Innenminister ohne zwingenden Funkkontakt über der ausländischen Sperrzone unterwegs.

Das wäre nicht nur ein grober Fehler; der Husarenritt ohne zwingende Flugvorbereitung müsste eigentlich auch die Aufsichtsbehörde auf den Plan rufen.

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) kann bei groben Fehlern einem Hobbyflieger die Privatpiloten-Lizenz PPL(A) entziehen.

Es müsste sich also entsprechend kundig machen, was genau hinter der vom Departement Berset begründeten «Fehlinterpretation der Angaben der Luftverkehrs-Kontrolle zu Beginn des Flugs» durch den Freiburger Hobbypiloten steht – durch entsprechende Nachforschungen.

Dass diese Abklärungen allerdings ernsthaft betrieben werden, darf bezweifelt werden: Uvek-Chefin Simonetta Sommaruga, der das Bazl untersteht, hat das gleiche Parteibuch wie Berset – und der Freiburger Magistrat hat schon während der Pandemie die Klavier spielende Bundesrätin hemmungslos instrumentalisiert.