2020 wurden in der Schweiz rund 13.000 Konkurse über Unternehmen eröffnet.

Ein Jahr später waren es über 14.000.

Das erste Halbjahr 2022 weist einen weiteren Anstieg um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus.

Schlechte Nachrichten?

Im Gegenteil: Unsere Wirtschaft ist damit voll auf Kurs. Die Zunahme von Firmenpleiten ist nämlich ein gutes Zeichen.

Jedenfalls laut Bundespräsident Ignazio Cassis.

In seiner Eröffnungsrede zu den «Digitaltagen 2022» in Bern sagte er: «Wir brauchen mehr Konkurse – so gibt es neue Ideen.»

Wie er das genau meint, erschloss sich dem Zuhörer nicht richtig. Aber Cassis hat natürlich recht: Nach einem Konkurs gibt es Arbeitslose, die plötzlich viel Zeit haben, Ideen zu entwickeln. Wenn sie nicht gerade beim RAV-Berater sitzen.

Die Aussage des Bundespräsidenten stimmt mit seiner Politik überein. Er hält Konkurse für eine gute Sache und fördert sie mit seinen Regierungskollegen deshalb aktiv.

Die Corona-Politik des Bundesrats hat unzählige Betriebe in die Pleite getrieben. Wer überlebt hat, muss sich derzeit überlegen, wie er bald auch ohne Strom geschäften kann.

Die Zeichen stehen also gut. Die Zahl der Konkurse wird weiter zunehmen. Wer braucht schon Unternehmen und Arbeitsplätze, wenn er haufenweise Ideen hat?

Es ist eine Frage der Zeit, bis sich andere Staaten für das aussergewöhnliche Erfolgsmodell der Schweiz interessieren. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) sollte umgehend eine Studie anfertigen mit dem Titel «Wie man die betriebliche Insolvenz ankurbelt» und sie teuer verkaufen.

Siehe da, es wirkt. Das war doch schon die erste richtig gute Idee.