Das Corona-Virus schien vertrieben. Doch nun meldet es sich quasi auf der Überholspur zurück – ausgerechnet an der Tour de Suisse, dem grössten Schweizer Radsportevent.

Am Donnerstag meldeten die Veranstalter den Rückzug der gesamten Jumbo-Visma-Equipe. Daneben blieben unter anderem die Schweizer Marc Hirschi und Stefan Bissegger mit positiven Tests auf der Strecke.

Heute nun kam es noch schlimmer: Mit Alpecin-Fenix (mit dem Schweizer Silvan Dillier), Bahrain-Victorious und UAE Team Emirates erklärten gleich drei Teams forfait. Und auch Tour-Leader Alexander Wlassow musste sich zurückziehen.

Brisant: Obwohl die meisten Fahrer keine (oder nur sanfte) Symptome spüren, gibt es aufgrund der Rahmenbedingungen des internationalen Verbands für die Veranstalter keinen Spielraum.

Ueli Anken, der Medienchef der Tour de Suisse, erklärt: «Jeder Organisator muss ein Covid-Schutzkonzept erstellen. Und wenn ein Fahrer positiv getestet wird, hat er das Rennen zu verlassen.»

Für die Schweizer Landesrundfahrt ist dies in mehrerer Hinsicht bitter. Seit vergangenem Wochenende war an den Strassen eine Begeisterung zu spüren wie schon sehr lange nicht mehr. Und das sportliche Niveau entsprach den höchsten Ansprüchen. Aber ausgerechnet am Tag der Königsetappe wird das Peloton von Covid rechts überholt.

Noch steht die Fortführung des Rennens nicht in Frage. Doch schon morgen früh könnte sich dies ändern; wenn die Tourleitung die Situation neu beurteilt – und vielleicht schon die nächsten positiven Tests von gesunden Fahrern vorliegen.