Jahrzehntelang bejubelte die Linke jeden Integrationsschritt Richtung Europa. Ausgerechnet die SP und die Grünen gefährdeten jetzt mit ihrem Frontex-Referendum eines dieser Abkommen: den Schengen-Vertrag.

Kein Wunder, wollten die Wähler aus diesem Lager wenig von dieser Idee wissen. Sie hätten gegen etwas stimmen müssen, das ihnen immer eingebläut wurde: sakrosankt zu sein. Dass alles per se gut ist, was von der EU kommt.

Die Kanterniederlage kann man durchaus auch auf eine Person reduzieren: Daniel Jositsch.

Der Züricher Ständerat, der am rechten Flügel der ultralinken SP politisiert, wurde vorgeschickt, um gemässigte Wähler zu überzeugen. Der populäre Stöckli-Vertreter ging an diesem Sonntag wie seine Gruppierung sang- und klanglos unter.

Eigentlich hatte es etwas Beruhigendes: Nicht einmal die Sympathisanten von SP und Grünen fielen auf dieses billige Manöver herein.

Jositsch dürfte sich heute Abend in einem ruhigen Moment fragen, ob sich diese Aktion für ihn wirklich ausgezahlt und gelohnt hat.