2:2 (nach 2:0-Führung) gegen Portugiesinnen, die wegen des Ukraine-Krieges erst für die Russinnen nachrücken durften, 1:2 gegen Schweden und jetzt ein 1:4 gegen Holland.

Die von (fast) allen Schweizer Medien im Vorfeld der EM in den Himmel gelobten Schweizerinnen sind auf den Boden der Sport-Realität geholt worden.

Nur ein Pünktchen aus drei Gruppenspielen.

Aus, vorbei, auf Wiedersehen.

Und jetzt findet CH Media, es liege am Geld.

Titel des Kommentars: «Das EM-Aus ist nur logisch: Die Schweiz hat den Zug im Frauenfussball verpasst.»

Darin heisst es: «In ganz Europa wird fleissig in den Fussball investiert, ausser in der Schweiz. Von Professionalisierung kann kaum eine Rede sein.» Und: «Die Schweiz tut gut daran, diesen Zug nicht noch mehr zu verpassen.»

Gegenfrage: Kann man einen Zug, den man verpasst hat, überhaupt noch mehr verpassen?

Fakt ist: zehn der elf Spielerinnen, die vor dem Ankick gegen Holland in Sheffield auf dem Platz standen, spielen bei grossen Klubs im Ausland: Barcelona, Arsenal, Paris St-Germain, Betis Sevilla, Eintracht Frankfurt.

Die sind während ihrer Karrieren irgendwann irgendwo zur richtigen Zeit am richtigen Schweizer Bahnhof gestanden und auf den Zug aufgesprungen.

Egal, ob in Schweden oder Holland mehr Geld in den Frauenfussball fliesst.

Man könnte auch einfach die Leistung hinterfragen.