Der klimatische Weltuntergang und die Corona-Seuche haben eine neuen Typus Akademiker hervorgebracht: den Agit-Wissenschaftler.

Anders als der konventionelle Forscher scheut der Agit-Wissenschaftler das mediale Rampenlicht nicht. Im Gegenteil. Mit marktschreierischen Statements liefert er pfannenfertige Schlagzeilen.

Dafür lieben und hätscheln ihn die Medien.

Längst haben wir uns an all die Knuttis, Drostens und Lauterbachs gewöhnt, die uns täglich die Hölle heiss machen. Busse tut Not, sonst droht Sodom und Gomorra. Zweifel führen direkt ins klimatisch-epidemiologische Purgatorium.

Doch das reicht nicht.

Radikale Agit-Wissenschaftler haben die globale Bewegung «Scientist Rebellion» ins Leben gerufen. Eine Art Zwillingsschwester von Extinction Rebellion mit einem direkten Link zur «Letzten Generation».

Besonders aktiv ist, wen wundert’s, die deutsche Fraktion: Im Namen der einzig wahren Wissenschaft kleben sie sich auf Strassen und an Bankfassaden. Es sind nicht nur hormongesteuerte Teenager auf der Suche nach dem Sinn des Seins. Unter den Rebellen finden sich gestandene Forscher.

Da und dort werden nun wohlwollende Zweifel laut: Der Zeitung Welt schwant etwa, dass die Agit-Wissenschaftler die Glaubwürdigkeit der ganzen Akademiker-Gilde beschädigen könnten.

«Scientist Rebellion» replizierte via Twitter – und verweist auf eine amerikanische Studie. Diese beweise, dass politisierende Wissenschaftler keinesfalls ihre Glaubwürdigkeit einbüssen. Vorausgesetzt natürlich, dass sie für die richtige Seite agitieren.

Aber sicher. Wer wird schon an der einzig wahren Wissenschaft zweifeln.

Und wer glaubt, braucht nicht mehr zu wissen. Hosianna.