Seit Beginn des Ukraine-Krieges wird beschworen, beteuert und bekräftigt, was eine Selbstverständlichkeit sein sollte.

Die unverbrüchliche Einigkeit der Nato-Partner.

Nun weiss man aus der Psychologie, dass sich verbal einer Sache versichert, wer ihrer nicht wirklich sicher ist. Sollte das auch beim Nordatlantikpakt so sein?

Die Nato hat seit der Gründung einen Konstruktionsfehler: Die Interessen ihrer beiden Pfeiler klaffen auseinander.

Die USA dominieren die Nato – politisch, finanziell, militärisch. Sie ist Instrument ihrer Machtpolitik. Mit dem Bündnis führt sie notfalls Kriege.

Doch Schauplatz dieser Kriege wäre Europa. Brutal gesagt: Amerika kommandiert, Europa krepiert.

Daher ist Washington eher zu einem bewaffneten Konflikt bereit, solange er unter der Nuklearschwelle bleibt. Europäer sehen das naturgemäss anders – spätestens, wenn es ernst wird.

In Friedenszeiten fiel diese Fehlkonstruktion nicht auf, aber bei Kriegsgefahr kann sie zur Sollbruchstelle der Allianz werden.

Mal sehen, wie rasch Europas mediale Kriegstreiber verstummen, wenn ihren Städten Bombenhagel droht.