Die SP-Führung will in die EU. Der Schritt macht aus wahltaktischen Überlegungen Sinn. Die Genossen stehen seit ihrer Ablehnung des Rahmenabkommens unter Druck der Grünliberalen.

Die gut ausgebildeten, gutverdienenden und international ausgerichteten Wähler unterstützen immer öfter die GLP, weil die Gruppierung ohne Wenn und Aber für einen Beitritt zum Staatenbund weibelt.

Die angeschlagene SP sucht deshalb die Flucht nach vorne.

So weit, so gut. Was aufhorchen lässt, ist ein Argument der Linkspartei für das Mitmachen beim Bündnis.

Die Aussenpolitik, so die beiden Co-Chefs Cédric Wermuth und Mattea Meyer, entspräche «eher den Werten der SP» als jene der Schweiz.

Mit anderen Worten: Die verfolgte Grossmachtstrategie von Brüssel, sich auf der Weltbühne neben den USA und China irgendwie einen Platz zu verschaffen, behagt den Sozialdemokraten mehr als die Position eines friedliebenden Kleinstaates, dessen aussenpolitisches Ziel laut Bundesverfassung die Wahrung der Unabhängigkeit der Schweiz und der Wohlfahrt ihrer Bevölkerung ist.

Die SP möchte gerne am Tisch mit den vermeintlich Grossen und Einflussreichen sitzen und ihre Grossmacht-Fantasien abwinken, statt eine eigenständige Aussenpolitik zu verfolgen.

Gut, dass wir das jetzt auch ein für alle Mal wissen.