Sie kennen das sicher. Wenn Sie einen Antrag bei den Behörden machen, in einem Hotel einchecken oder Ihre Kinder ein Sommerlager besuchen wollen: Selbstverständlich geben Sie Ihre Adresse an.

In den letzten Monaten kamen mehrere Zehntausende von ukrainischen Flüchtlingen in die Schweiz. SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi wollte vom Justiz- und Polizeidepartement jetzt wissen, wo diese Menschen im osteuropäischen Land gelebt haben. Wer glaubt, dass das eine Selbstverständlichkeit ist, sieht sich getäuscht.

Der Wohnsitz respektive die Wohnadresse von schutzsuchenden Personen werde zwar erhoben, «jedoch werden diese Daten - aufgrund der unvollständigen Angaben der Gesuchstellenden und des hohen Aufwandes - nicht systematisch ins Zentrale Migrationsinformationssystem Zemis übertragen», schreibt das EJPD in seiner Antwort.

Doch wie gross wäre dieser Aufwand, damit die Behörden wissen würden, woher diese Personen eigentlich stammen?

«Bei einem minimalen Aufwand von drei Minuten pro Dossier würde dies hochgerechnet zu einem Aufwand von mindestens 2500 Stunden führen. Angesichts der nach wie vor angespannten Situation im Asylbereich verzichtet der Bundesrat deshalb auf eine solche Auswertung.»

Angesichts der Milliarden-Kosten, die die Flüchtlingswelle verursacht, ist diese Arbeitsverweigerung ein Hohn. Die Öffentlichkeit hat ein Recht zu wissen, wer in das Land gekommen ist und woher sie oder er herkommt.