Er bleibt das Phänomen im Schweizer Politikbetrieb: Christoph Blocher.

Rund 500 Personen pilgerten gestern Abend ins Schützenhaus Albisgüetli, um die Rede des 82-jährigen Alt-Bundesrates an der Jubiläumsveranstaltung «30 Jahre EWR-Nein» vom 2. Dezember 2022 zu verfolgen.

Dabei waren die Umstände eigentlich denkbar ungünstig. Just als der SVP-Doyen und erklärte Fussball-Muffel im Festsaal ans Rednerpult schritt, wurde in Katar der WM-Knaller Serbien-Schweiz angepfiffen. Und die Fans verpassten einiges. Fünf Tore passierten, während Blocher seine Ausführungen machte.

Doch die Menschenschar wollte offensichtlich demonstrieren, dass es noch Wichtigeres im Leben als Fussball gibt – allem voran die Schicksalsfrage welchen Weg die Schweiz in Europa beschreiten soll.

Organisiert hatte den Anlass Stephan Rietiker, Präsident von Pro Schweiz. Der Med-Tech-Unternehmer war 2019 für kurze Zeit Präsident des Fussball-Vereins Grasshopper Club.

Angesichts des Aufmarsches dürfte ihm definitiv klargeworden sein: Die Kickerei ist tatsächlich die schönste Nebensache der Welt.