Swissinfo.ch ist der internationale Dienst der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SSR, der gebührenfinanziert in zehn Sprachen «unabhängige Berichterstattung über die Schweiz» betreibt. Neuerdings sagt dort der einstige «Deville»-Sidekick Patrick Karpiczenko: «Switzerland says Sorry!» Themen der vierminütigen Clips: Natürlich das Nazigold. Natürlich der Rohstoffhandel. Oder in Folge 1: natürlich Bührle mit einem der Pointe geschuldeten gequälten Titel, «Follow the Monet».

Der Satiriker fragt rhetorisch: «How many guns do you have to sell to buy a Monet?» Er erklärt maulfaul den Zürcher Kunsthaus-Neubau, für den er 23 Franken Einritt habe zahlen müssen: «because Zurich, like Bührle, really loves Monet» – um dann nachzuschieben, worum es allen Involvierten mit der herausragenden Bührle-Sammlung angeblich wirklich ginge: «money, money, money». Offenbar lustig versteht Karpiczenko auch seine Anregung, man könnte doch noch eine Kanone ins Kunsthaus stellen oder Handgranaten platzieren.

In seiner nächsten Folge, meldet nun die Aargauer Zeitung, will sich der gebührenfinanzierte Spassvogel der Schweizerischen Käseunion annehmen – und der Frage, warum sich die Schweiz nach der Annexion der Krim 2014 nicht den Sanktionen gegen Russland anschloss. Natürlich hat der Satiriker, schliesslich zur «unabhängigen Berichterstattung über die Schweiz» verpflichtet, recherchiert: Als Russland den Import von EU-Käse verboten habe, habe die Schweiz ihren Käse-Export ins Reich Putins vervielfacht …

Ob nun Rassismus, Russenpflaster, die Schweiz im Krieg oder Monet-Money: SRF tut alles dafür, sich selbst abzuschaffen. Nach «Arena»-Brotz, «Reporter»-Winzenried und «Rundschau»-Investigativteam sorgt dafür nun auch Karpiczenko. Da nützt auch wenig, wenn Chefin Wappler unlängst versprach, bei der Suche nach journalistischem Nachwuchs vermehrt Ausschau nach Personal «mit Berufsschulabschluss» zu halten. Auch Karpiczenko hat schliesslich studiert.