Rückblickend war es eine Friedensrede, die Donald Trump 2018 vor den Vereinten Nationen hielt. Realistisch, ungeschönt – und aktueller denn je.

Friedliche Koexistenz durch Zusammenarbeit, das war die Kernaussage.

Um dies zu erreichen, warnte Trump vor Souveränitätsverlusten. Speziell hob er eine unabhängige Energieversorgung hervor. Trump in weiser Voraussicht: Wer einem einzigen Anbieter vertraue, mache sich verwundbar.

Wie man es auf keinen Fall machen sollte, illustrierte er am Beispiel Germany: «Deutschland wird vollkommen abhängig von russischer Energie werden, wenn es nicht sofort seinen Kurs ändert.»

Seine Prophezeiung blieb ungehört. Mehr noch: Die Deutschen im Plenum – Aussenminister Heiko Maas und sein Chefdiplomat Christoph Heusgen – quittierten die Rede mit Gelächter, wie ein Kamera-Schwenk zeigte.

Trump, ein Trottel – lustig.

Bei Maas überrascht das nicht. Aber Heusgen ist ein erfahrener Diplomat. Er war Angela Merkels wichtigster aussenpolitischer Berater und leitet nun die Münchner Sicherheitskonferenz.

Jetzt dürfte auch ihm das Lachen vergangen sein. Ein Gasnotstand, wie er derzeit vorbereitet wird, ist nun wirklich nicht lustig.