Die Meldung war nur eine Randnotiz: Der europäische Fussballverband Uefa geht eine zweijährige Partnerschaft mit dem chinesischen Technologie-Konzern Oppo ein. Der Smartphone-Hersteller soll während der Champions League, des Superpokals und der Endrunden von Futsal Champions League und Youth League bis 2024 auf Bildschirmen und Banden in den Stadien sowie auf der Website und Social-Media-Kanälen der Uefa präsent sein.

Der erste China-Deal der Uefa sagt einiges über die Doppelmoral im Fussballgeschäft aus. Einerseits bezieht ein Verband, der sich die Regenbogenfarben für eine weltoffene (und gendergerechte) Denkweise auf die Flagge gemalt hat, finanzielle Mittel aus einem Land, in dem Homosexuelle und Andersdenkende verfolgt und ausgegrenzt werden.

Andererseits wirft die Partnerschaft auch ein schales Licht auf die Russland-Politik der europäischen Konföderation. Für russische (und belarussische) Klubs und Nationalteams sind die Türen zu den Wettbewerben verriegelt. Gleichzeitig beugt man drohenden finanziellen Engpässen vor, indem man einen Vertrag mit einem der engsten Verbündeten des Putin-Reichs abschliesst.

Irgendwie geht diese Rechnung nicht auf – zumindest nicht politisch und moralisch.