Man muss es fairerweise zuerst sagen: Die Übungsanlage für das Interview von Economiesuisse-Präsident Christoph Mäder mit der «Samstagsrundschau» von Radio SRF war nicht einfach.

Journalist Hans-Peter Künzi deklinierte alle Fragen durch, die sich aus linker Sicht kritisch stellen lassen: Sollte die Schweiz nicht eigene Sanktionen gegen Russland ergreifen? Ist es nicht höchste Zeit, das Rahmenabkommen mit der EU zu reaktivieren? Überhaupt, der Handel mit China – irgendwie unappetitlich. Sogar Peter Grünenfelder, Chef des wirtschaftsnahen Think Tanks Avenir Suisse, sehe es so.

Die Antworten des so bedrängten Christoph Mäder wirken trotzdem uninspiriert. Gerade so, als wäre er nicht der Kopf des mächtigsten Wirtschaftsverbandes, sondern eine Art Pressesprecher des Bundesrats.
In allen Belangen vertrat er die Haltung der Landesregierung: Die Übernahme der EU-Sanktionen gegen Russland sei zu begrüssen, zusätzliche Schweizer Sanktionen brauche es aber nicht. Ebenso unterstützte er die Initiative des Bundesrates, Inhalte des gescheiterten Rahmenabkommens aufzuwärmen und mundgerechter zu portionieren («sektorieller Weg»).

Sein stärkster Auftritt war die Verteidigung der Wirtschaftsbeziehungen mit China. Den Handel mit Ländern einzustellen, die die westliche Wertebasis nicht teilen, sei für die Schweiz «keine Option». Aber auch hier: Jeder Bundesrat hätte wohl ungefähr die gleiche Antwort gegeben.

Wie heisst es so schön: Wenn zwei immer der gleichen Meinung sind, ist einer von ihnen überflüssig.