Es ist beschlossene Sache: Die Stadt Zürich führt auf ihren Strassen in den kommenden Jahren flächendeckend Tempo 30 ein.

Dadurch wird jedoch nicht nur der Autoverkehr verlangsamt, auch der ÖV wird abgebremst. Die Konsequenz: Um gleich viele Passagiere transportieren zu können, werden auf einzelnen Strecken zusätzliche Verbindungen nötig.

Es braucht somit mehr Fahrzeuge und mehr Personal. Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) will diese Kosten jedoch nicht übernehmen. Dagegen hat die Stadt bereits Rekurs beim Regierungsrat eingelegt.

Doch nun bietet die rot-grüne Stadtregierung Hand: Sie übernimmt die zusätzlichen Kosten. Natürlich hätte er das Geld lieber in den ÖV-Ausbau gesteckt statt nur in dessen Erhalt, sagte der zuständige Stadtrat Michael Baumer (FDP). Er freue sich aber über die ungeteilte Zustimmung zum ÖV. «Das ist ein wichtiges Zeichen.»

Grotesk an der ganzen Angelegenheit: Die Stadt ist eigentlich der Ansicht, dass der ZVV diese Kosten übernehmen muss.

Die Stadt offenbart ihre Scheinheiligkeit und legte Rekurs beim Regierungsrat ein. Je nachdem, wie der Entscheid dereinst ausfällt, könnte die Stadt wohl dauerhaft auf den Kosten sitzenbleiben. Es liegt an den Stimmbürgern (und Steuerzahlern), daran etwas zu ändern.