Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) verfolgt eigenwillige Prioritäten. So sollen in der Altstadt zwei Inschriften an Häusern verschwinden, die das Wort «Mohr» enthalten – «Zum Mohrenkopf» am Neumarkt 13 und «Zum Mohrentanz» an der Niederdorfstrasse 29.

Doch nun gerät der Prozess ins Stocken. Zwar sei die Baubewilligung für die Abdeckungen erteilt worden, doch ein Rekurs verhindert die Umsetzung.

Nimmt man den Spiessrutenlauf durch die juristischen Instanzen zum Massstab, die beispielsweise das neue Fussballstadion zu bewältigen hat, könnte dieses Prozedere lange dauern – jahrelang.

Dies entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Denn nun sieht sich die links-grüne Stadtregierung quasi mit den eigenen Waffen geschlagen.

Überhaupt scheint es Corine Mauch bei der ganzen Angelegenheit nicht mehr sonderlich wohl zu sein. Sie betont, dass die geplanten Abdeckungen reversibel sind. Zu einem späteren Zeitpunkt können sie also auch wieder entfernt werden.

Doch vielleicht ist dies gar nicht nötig. Vielleicht kehrt bis zum Abschluss des Rekurs-Verfahrens ja der gesunde Menschenverstand zurück – und allen Beteiligten wird klar, dass sich echter Rassismus nicht durch das Kaschieren einer Häuserbezeichnung verhindern lässt.