Die Schweizer Verfassung beginnt mit der Anrufung von Gott. Im Wappen des Landes prangt ein Kreuz. Zwei Drittel der Bevölkerung bekennen sich zum Christentum. Beim Schweizer Fernsehen hat der christliche Glaube allerdings keinen Platz. Und komme er noch so diskret daher.

Wasiliki Goutziomitros, Moderation bei «10 vor 10», schmückte sich kürzlich bei einer Sendung mit einer Halskette mit einem kleinen Kreuz. Sie wurde danach von SRF umgehend angewiesen, darauf zu verzichten, wie Nau.ch berichtet. Sichtbare religiöse Symbole seien bei Moderatoren «nicht vorgesehen».

Es handle sich nicht um ein Verbot, man halte es nur «nicht für angemessen, weshalb wir darauf verzichten». Wo da in der Praxis der Unterschied liegt, weiss man wohl nur bei SRF.

In den publizistischen Leitlinien ist die Rede von «Distanz zu allen Ideologien und Interessensgruppen». Von Religion steht da nichts. Die Kirche hat zwar durchaus Platz bei SRF. Aber nur, solange Appelle für Flüchtlinge oder Genderthemen transportiert werden.

Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis bei Bildeinblendungen einer Kirche das Kruzifix verpixelt wird. Der Anblick ist Angehörigen anderer Religionen schlicht nicht zumutbar.

Die Religionsfreiheit ist in der Verfassung verankert. Die «10 vor 10»-Moderatorin könnte auf dieses Recht pochen. Aber erfahrungsgemäss ist dem SRF-Personal die Jobsicherheit wichtiger als die eigene Überzeugung.

Wie es mit einem allfälligen Kopftuch vor der Kamera stehen würde, will der Sender übrigens nicht kommentieren.