Die Sache ist eigentlich klar und logisch: Im neuen Mittelschulgesetz des Kantons St. Gallen wird definiert, dass die Teilnahme an politischen Veranstaltungen nicht mehr als Grund für eine Absenz gelte.

Mit anderen Worten: Wer sich an Klimademos während der Schulzeit beteiligt, riskiert eine Strafe.

Dies will die St. Galler Klima-Jugend nicht auf sich sitzen lassen und ruft am kommenden Freitag zum «Klimastreik» auf – diesmal allerdings nicht, um (vermeintlich) die Welt zu retten, sondern um gegen das neue Gesetz zu protestieren und für das Recht zu kämpfen, die Schule straffrei zu schwänzen.

In einer Medienmitteilung der Aktivisten heisst es: «Das Klimastreikkollektiv St. Gallen lehnt die grundsätzliche Ausschliessung der bewilligten Absenz für politische Veranstaltungen ab.

Es ist eine Schande, dass die Politik in Klimathemen von vorne bis hinten versagt und den Jungen damit die Zukunft klaut. Dass versucht wird, jede Anstrengung für Klimagerechtigkeit und jeden Widerstand gegen den aktuellen Katastrophenkurs aktiv zu bekämpfen, ist angesichts der politischen Versagen eine Frechheit und ein Armutszeugnis.»

Es sind harte Töne und happige Forderungen, die da angeschlagen werden. Und der (mittelalterliche) Beobachter aus der politischen Halbdistanz fragt sich: Ist die heutige Jugend von allen guten Geistern verlassen?

Ein bisschen Schulbildung könnte ihr definitiv nicht schaden.