Zwei Stunden Heiterkeit, Lachen und gute Laune – und ein Saal, der so voll ist, als wäre die Pandemie nur ein Beschluss des Bundesamtes für Gesundheit oder eine Erfindung von Bill Gates gewesen.

In Uster, Downtown Züri Oberland quasi, wo die rot-grünen Städte ganz weit weg sind, hat der Komiker Marco Rima die rund 700 Zuschauer sofort im Sack – auch weil er schnell zur Sache kommt und deutsch und deutlich sagt, was ihm alles «auf den Sack geht».

Im zweistündigen Programm «Ich weiss es nicht» fällt das Wort Corona kein einziges Mal – und trotzdem weiss es Rima ganz genau, die Absurditäten der vergangenen zwei Jahre anzudeuten und dem ganz normalen Wahnsinn ein Gesicht und eine Stimme zu geben.

Der 61-jährige Zuger beweist sein Talent als Sänger und Brachial-Pantomime – und immer wieder erweist er seiner Frau die Referenz. Seine Sprüche sind manchmal derb und gelegentlich so simpel, dass genau darin die Komik liegt.

Und die Gratwanderung an der Gürtellinie führt zum einen oder anderen Ausrutscher. Doch das Publikum saugt dankbar jeden Spruch und jede Pointe auf. Und der Alleinunterhalter ist dann am besten, wenn er mit den Zuschauern interagiert, auf spontane Einwürfe reagiert und Schlagfertigkeit und Wortwitz in die Runde wirft.

Nach rund drei Jahrzehnten Bühnenleben kehrt Rima wieder zu den eigenen Wurzeln zurück. Sein Publikum ist mit ihm in Würde gealtert – und beweist seine Treue mit im Stehen dargebrachten Ovationen.

Der Abstecher in die Politik hat dem Komiker ganz offensichtlich nicht geschadet – sondern die Beziehung zu seinen Fans zementiert. In Uster auf jeden Fall wurde er wie ein verlorener Sohn empfangen – oder wie ein Held, der im Kampf um die letzte WC-Rolle im Supermarkt als Einziger die Übersicht und den gesunden Menschenverstand bewahrt.

Nächste Termine: 3.6.: Bern, Theater National. 8.6.: Wil, Stadtsaal. 9.6.: Herisau, Casino. 10.6.: Landquart, Forum Ried. 11.6.: Luzern, KKL. 22.6.: Frauenfeld, Casino. 24.6.: Suhr, Bärenmatte. 30.6.: Solothurn, Konzertsaal