Eines muss man Gerhard Pfister lassen: Der Mitte-Präsident zieht seine Position bezüglich des Angriffs von Russland auf die Ukraine kompromisslos durch.

Während von anderen Politikern oder Experten mittlerweile auch Zwischentöne zu vernehmen sind und sie vom fünften in den vierten Gang zurückschalten, tritt der Nationalrat weiter das Gaspedal voll durch.

Unternehmerin und SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo erklärte in der NZZ, Europa müsse mit «Putin eine stabile Gasversorgung und einen Frieden verhandeln».

Das brachte Pfister in Rage.

Er twitterte, «Friedensverhandlungen mit Putin können nur Verhandlungen über einen Rückzug der russischen Armee aus der Ukraine sein. Der Rest ist appeasement for business».

Diese Haltung sei dem Vertreter aus dem Wirtschaftszentrum Zug selbstverständlich unbenommen. Entscheidend aber ist, dass Pfister und seine Verbündeten die Verantwortung übernehmen, wenn es in den nächsten Monaten zu schweren wirtschaftlichen Verwerfungen in Europa kommt.

Pfisters Kurs könnte dann im nächsten Jahr zum Bumerang werden: Schliesslich stehen im Oktober 2023 die nationalen Wahlen an.