Es war ein hochattraktives Projekt – und es hätte den Bedarf an günstigen Wohnungen in der Stadt Zürich (zumindest teilweise) decken können: 375 Wohnungen wollten die SBB in der Neugasse-Überbauung im Kreis 5 erstellen – zwei Drittel davon zu günstigen Mieten.

Das Bauvorhaben spiegelt eines der zentralen Anliegen in den Agglomerationen: Bezahlbare Wohnungen in zentraler Lage – nicht zuletzt für Familien. Nur so kann verhindert werden, dass die attraktivsten Wohnquartiere von Akademikern, Expats und anderen Grossverdienern okkupiert werden.

Doch ausgerechnet eine Initiative der Alternativen Liste verhindert in Zürich nun dieses Vorhaben – mit der Begründung, zwei Drittel billige Wohnfläche seien zu wenig; alle Wohnungen müssten unter Marktwert vermietet werden.

Doch damit pokert die Partei zu hoch. Nun droht die Überbauung zum Luftschloss zu werden.

Die SBB wollen sich nicht dem rot-grünen Regime beugen – und versenken ihre Pläne. Schon vor der Abstimmung hatten sie klargemacht, dass es keinen Raum für weitere Verhandlungen gebe.

Die AL dagegen machte die Rechnung ohne den Wirt – ziemlich naiv. Faktisch ist sie mit falschen Versprechungen zum Abstimmungserfolg gekommen – ein Erfolg, der sich als veritables Eigentor herausstellt.

Anstatt über 200 günstige Wohnungen gibt es nun nichts.

Dafür stehen auf dem Neugasse-Areal weiterhin ungenutzte Werkshallen.