«Sag niemals nie.»

Heinz Tännler (62) lässt sich noch nicht in die Karten blicken. Aber im Gespräch wird klar, dass die Kandidatur für den frei werdenden Bundesratssitz von Ueli Maurer den Zuger Finanzdirektor reizen würde.

Er habe zwar einen wunderschönen Job und sei im Zuger Regierungsrat «super happy», aber es sei jetzt wichtig, dass im Bundesrat die wirtschaftliche Kompetenz nicht verlorengehe.

Tatsächlich gibt es gute Gründe, die für Tännler sprechen.

Er ist der Einzige aus dem engeren Kandidatenkreis mit Exekutiverfahrung. Er wäre der einzige Bundesrat aus einem Geberkanton. Würde mit Albert Rösti oder Werner Salzmann ein zweiter Sitz nach Bern gehen, wären ausschliesslich Repräsentanten aus Nehmerkantonen im Bundesrat vertreten.

Wohl das Wichtigste: Tännlers Leistungsausweis als Zuger Regierungsrat ist durchaus beeindruckend. Er hat sein Departement voll im Griff und setzt einen wohltuenden Gegentrend zur linken Schuldenpolitik. Und der Kanton Zug wird das Jahr 2022 mit einem Rekordergebnis abschliessen (zirka 400 Millionen Franken Gewinn).

Last but not least hat Tännler als OK-Chef des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests 2019 bewiesen, dass er ein Mann für grosse Projekte ist. Der Anlass warf einen Ertrag von 1,85 Millionen Franken ab und schloss damit deutlich über Budget.

Noch stehen andere Kandidaten im Rampenlicht. Doch bis Dezember fliesst viel Wasser die Reuss hinunter. Und nach den Absagen von politischen und wirtschaftlichen Schwergewichten wie Magdalena Martullo-Blocher, Peter Spuhler oder Toni Brunner wäre Wirtschaftsmann Heinz Tännler möglicherweise der perfekte Kandidat.

Mit Blick auf die Bewältigung der Corona-Schulden und im Hinblick auf die wegweisende Abstimmung über die OECD-Mindeststeuer darf es sich die Schweiz eigentlich nicht erlauben, auf derart viel wirtschaftliches Know-how zu verzichten.